VATM Statement zur Kupfer-Glas-Migration

Kupfer-Glas-Migration

Die Kupfer-Glas-Migration erfordert angepasste Prozesse

Dass die Telekom ihr Kupfernetz abschalten wird, steht fest. Doch inwiefern eine Migration auf das Glasfasernetz erfolgen soll, das wird auch im Rahmen des Gigabitforums diskutiert. Open Access kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, wettbewerbskonforme Übergänge zu schaffen und Parallelnetzen entgegen zu wirken. Für eine erfolgreiche Migration sind aber auch entsprechende Softwarelösungen und Schnittstellen unabdingbar.

Das Kupfernetz, wie lange noch?

Mit der Glasfasertechnologie entwickelten sich ganz neue und schnelle Wege der Kommunikation. Zusätzlich sorgt die Einführung der Line-ID für eine Vereinfachung beim Anbieterwechsel für alle Carrier. Auch die Anfälligkeiten von Kupfernetzen (erhöhte Dämpfung/ Übersprechen bei langen Leitungen, Potentialverschleppung oder Isolationsprobleme) sind damit Vergangenheit.

Dass die Abschaltung des alten 80er Jahre Netzes notwendig ist, ist keine Frage an sich, sondern nur eine Frage der Zeit. Denn es steht der Entwicklung hin zu einer „Gigabitgesellschaft“ entgegen.

Mit der Gründung des Gigabitforums der Bundesnetzagentur und den führenden ausbauenden Unternehmen und Branchenverbänden will man das Thema der Kupfer-Glas-Migration gemeinsam klären. Für die Teilnehmer des
Gigabitforums steht die Erarbeitung von Prozessen im Vordergrund, die eine langfristige Planungssicherheit sicherstellen.

Wichtig ist den Teilnehmern auch ein wettbewerbskonformer Prozess. Denn schaltet die Telekom das Kupfernetz ab, sollen Anbieter und Vorleistungsnachfrager wie bisher neue Angebote für Endkunden gestalten können und dies zu wettbewerbsfähigen Preisen.

Open Access: ein wichtiger Baustein bei der Migration

Bei der Kupfer-Glas-Migration ist der Zugang zu bestehenden Netzen essentiell. Carrier, die in Deutschland ausbauen, setzen zu 90 % Eigenkapital ein, um die weißen Flecken zu schließen.

Open Access bietet vor allem in Gegenden, in denen eine geringe Marktdurchdringung vorherrscht, eine zusätzliche Netzauslastung. Für andere Gebiete, in denen Open Access mehrere Wettbewerber in den Markt bringt, kann sich der Wettbewerbsdruck erhöhen. Dies stellt die Netz-Anbieter vor neue Herausforderungen. Denn es erfordert dann kreative und innovative Ideen, Kunden zu werben und zu halten.

Carrier benötigen passende Softwarelösungen

Für die bevorstehende Kupfer-Glas-Migration sind nicht nur die festgelegten Regularien notwendig. Auch die passenden Softwarelösungen und Schnittstellen ermöglichen bei Technik und Prozessanpassungen schnell genug auf Marktveränderungen zu reagieren.

Eine integrierte Schnittstelle zu Netzplanungssytemen beispielsweise, ermöglicht bereits in der Vorvermarktung, Leads zu generieren. Gekoppelt mit dem CRM-System sind Vorverträge einfach anzulegen und an Kunden zu versenden. Die Einbindung der entsprechenden Schnittstellen von beispielsweise S/PRI, leitet Aufträge per Statusänderung unmittelbar weiter. Ob als Leistungserbringer oder Auftraggeber, wichtig ist eine übersichtliche Abbildung der Geschäftsvorfälle. Für eine schnelle Entstörungbehebung sind außerdem entsprechend gut dargestellte Fehlermeldungen wichtig. All das und weitere Funktionaltäten bietet die varioSuite der dimari GmbH. Ob reiner Netzanbieter oder im Endkundengeschäft, Open Access und Glasfaseranschlüsse erfordern eine passende Lösung

Dieses Statement ist im VATM-Jahrbuch 2023 auf Seite 49 erschienen.