dimari spricht über Software made in Deutschland

Software made in Deutschland

Mit der zunehmenden Digitalisierung gewinnen Software- und KI-Lösungen noch mehr an Bedeutung. Weltweit tragen Unternehmen zu findigen und guten Lösungen bei. Doch wieso nutzen wir nicht immer die Potentiale, die gerade deutsche Unternehmen bieten? Der folgende Fachartikel zum Thema „Software made in Deutschland“ ist im VATM-Jahrbuch 2024 erschienen.

Erfolgreiche Lösungen finden viel Anklang im Ausland

Unsere Entwicklungen, gerade im Ingenieursbereich, haben Jahrzehntelang international zur hohen Anerkennung geführt. Doch scheinen es gerade unsere eigenen Entwicklungen immer schwerer zu haben, sich am Markt durchzusetzen.

Es sind aber nicht nur die Erfindungen an sich, sondern auch Ideen und Konzepte, die Deutschland in der Vergangenheit weit vorangebracht hatte und hätte voranbringen können. Bereits in den 80er Jahren wurde unter Helmut Schmidt ein flächendeckender Glasfaserausbau durch die Deutsche Bundespost beschlossen. Das hätte unser Land führend im Bereich des schnellen Internets gemacht. Doch die Ära Kohl legte die Pläne auf Eis. Das Kupferkabel für das Kabelfernsehen hielt stattdessen Einzug in die deutschen Wohnungen.

Mit dem Inkrafttreten des Telekommunikationsgesetzes waren wir Vorbild für viele Europäer und Länder weltweit und hätten gemeinsam mit dem Glasfaserausbau führend sein können. Doch das DSL Vectoring bremste uns erneut aus. Unser flächendeckender Glasfaserausbau und entsprechende Konzepte fanden im Ausland viel Anklang. Es wurde erfolgreich übernommen und umgesetzt, doch leider nicht engagiert genug in Deutschland.

Dank der starken Gemeinschaft von Verbänden und Carriern, wird viel darangesetzt, wieder den Ausbau, Ideen und Konzepte weiter voranzubringen. Denn das Ziel ist es, endlich Glasfaserkabel in jede Ecke Deutschlands zu verlegen. Aber nur mit einer bereitwilligen Open Access Strategie für alle, ist das Ziel eines flächendeckenden Glasfaserausbaus ressourcenschonend auch im ländlichen Bereich realisierbar. Hier ist Software made in Deutschland gefragt.

Bei Umsetzung der Regulierungsstandards sind deutsche Software-Unternehmen im Vorteil

Die Globalisierung eröffnete uns neue Märkte und Wege. Besonders für den internationalen Austausch hat dies viele Vorteile mit sich gebracht. Aber es verlagerte auch die Produktionen ins Ausland. So wurden zwar Kosten reduziert, aber auch Know-How transferiert. Besonders der Hardwarebereich ist auf zahlreiche Komponenten angewiesen, die gar nicht mehr in Deutschland produziert werden. Das erzeugt Abhängigkeiten, deren Ausmaße noch nicht komplett greifbar sind.

Nicht nur im Hardwarebereich, sondern auch im Softwarebereich ist das geistige Eigentum (intellectual property) ein hohes Gut. Internationale Anbieter bieten oftmals ein breites Portfolio, müssen sich aber auf die entsprechenden Regularien der Länder immer wieder einstellen. Hier bedarf es gesonderter Anpassungen in der Software, die sich häufig im Preis niederschlagen.

Besonders die deutsche Regulierungsbehörde macht es im Telekommunikationsbereich immer wieder spannend. Mit dem neuen Telekommunikationsgesetz in 2021 standen Netzbetreiber und Anbieter vor zahlreichen neuen Herausforderungen. Seitdem kamen viele weitere Änderungen zum Tragen, auf die die Prozesse und die Softwarekomponenten erneut eingestellt werden mussten und immer noch müssen. Deutsche Unternehmen haben hier einen klaren Vorteil, den Regulierungsanforderungen gerecht zu werden und ihre Lösungen entsprechend anzupassen. Vor allem dann, wenn die Software ein Basisprodukt ist, das gleichermaßen für alle deutschen Kunden ein Update bereitstellen kann, ohne zahlreiche Individualanpassungen vornehmen zu müssen.

Video zum Fachartikel - Software made in Germany

Ist Deutschland noch ein Innovationsland?

Deutschland ist immer noch ein erfindungsreiches Land. Allein die Zahl der gemeldeten Patene bringt das zum Ausdruck. Es gibt kluge Köpfe, die wirklich gute Ideen auf den Markt bringen oder intelligente Konzepte haben, um Produktionen und das Leben noch effizienter zu gestalten. Doch fehlt noch zu häufig der Mut solche Unternehmen sowie Ideen aktiv zu fördern.

Die Zusammenarbeit von Unternehmen gemeinsam mit den Branchen-Verbänden, wie dem VATM, hat gerade im Bereich des Anschlusswechsels gute Lösungen gebracht. Gemeinsam ist hier eine große Devise, die es trotz mancher politisch fragwürdigen Entscheidungen schafft, Ziele zu erreichen.
Auch im Bereich der Netzverwaltung haben deutsche Akteure gute Produkte am Markt. Diese entwickeln sich momentan zu einem festen Bestandteil in der Telekommunikation und kommen zunehmend bei Carriern zum Einsatz. Ein Erfolg besteht dabei in der direkten Kommunikation der Unternehmen untereinander. Denn die Marktteilnehmer kennen sich und versuchen gemeinsam Lösungen zu finden.

Software made in Deutschland – Kassel

Die dimari GmbH hat bereits mit der Deregulierung des Telekommunikationsmarktes an der Entwicklung einer eigenen Software gearbeitet. Es ging in erster Linie darum, ein erschwingliches Abrechnungssystem für alle Carrier auf den Markt zu bringen, welches den komplexen Regularien des deutschen Telekommunikationsmarktes entspricht. Heute vereint die Softwareumgebung viele marktübliche Funktionen und Features sowie Schnittstellen für den Anschlusswechsel.

Um das Thema „Gute Lösungen – made in Germany“ ging es auch auf unserer 4. Telko-Branchentagung 2024. Es trafen sich Branchenvertreter in einer wunderschönen Atmosphäre über den Dächern Kassels, im Schlosshotel Kassel. Hier gibt es den gesamten Bericht zur Telko-Branchentagung.